Mit dem Laden der Karte akzeptieren Sie die Datenschutzerklärung von Google.
Mehr erfahren
Im Bereich der späteren Grube Ludwig bei Dexbach wurden schon im 17. und 18. Jahrhundert erste Schürfungen auf Kupfererz vorgenommen, so durch den hessischen Bergrat und Hofmedicus Michael Angelocrator 1654-1660, noch einmal 1674 und 1742 durch die Breidenbacher Kupferhütte. Alle Versuche blieben jedoch ohne größeren Erfolg, da das arme Erz schwer zu gewinnen war. Erst die Methode des Kreistierarztes G. Arras, seit 1847 Miteigentümer der Erlenmühle bei Biedenkopf, die Erze durch Säuren und Laugen auszuwaschen, führten zum Erfolg. Dabei wurde das erzführende Gestein noch auf der Grube gebrochen, gewaschen und mit Säure herausgelöst. Das so gewonnene Kupfer reicherte man auf einer 1856 eingerichteten Zementieranstalt auf der Erlenmühle bei Biedenkopf mit Kupfererzen aus Lixfeld an und verschmolz es auf der Breidenbacher Hütte.
Seit 1855 war Kommerzienrat Ludwig G. Hill aus Offenbach an der Grube beteiligt, 1865 wurde er alleiniger Eigentümer. Die Grube, die wohl nach dem Vornamen Hills benannt wurde, verkaufte 1866/67 53 t Kupfererz. Beim Tod Ludwig Hills waren unter dem Grubensteiger Johannes Stauß die anstehenden Kupfererze bereits weitgehend abgebaut. Das Vormundschaftsgericht scheute für die zum Teil noch unmündigen Erben die notwendigen Investitionen, um die vom Bergamt vorgeschlagenen betrieblichen Verbesserungen vornehmen und die Grube wieder gewinnbringend betreiben zu können. Auch andere Erben hatten kein Interesse am Weiterbetrieb, so dass der Steiger Johannes Stauß aus Holzhausen am Hünstein um 1880 die Grube übernehmen konnte. Ob er die Grube wieder längerfristig aktivieren konnte, ist allerdings unsicher. 1890-1895 und noch einmal nach 1918 wurden Schürf- und Abbauversuche unternommen, die jedoch erfolglos blieben. Die Brecher- und Aufbereitungsanlage, die man bis zu diesem Zeitpunkt erhalten hatte, wurde, vielleicht des Metalls wegen, 1916 verschrottet, das Zechenhaus 1922 abgebrochen. Nach den Angaben Stoppels besaß die Grube zuletzt „zwei Stollen und mehrere, bis 40 Meter lange Querschläge, einen Schacht bis zur Sohle des Oberstollens, zwei Überhauen zwischen Ober- und Unterstollen sowie ein 14 Meter tiefes Gesenk“.
Die Bundesanstalt für Geowissenschaften und Rohstoffe legte im Oktober 1977 zwei Versuchsschürfe im Bereich von Ober- und Unterstollen an. 1982-1983 brachte die Gelsenberg AG Mineralien mehrere Tiefbohrungen nieder, um die Lagerstätte zu untersuchen.