In der Grube Hassenroth (auch Hasserod) wurde in mehreren Abbauperioden von der Mitte des 19. bis zur Mitte des 20. Jahrhunderts gearbeitet. Das 1848 neu entdeckte Vorkommen von Flusseisenstein wurde zunächst im Auftrag von F.C. Klein, dem Besitzer der Carlshütte bei Buchenau, abgebaut. Dazu ließ Klein einen Tagebau auf Biedenkopfer Stadtgebiet anlegen und einen Stollen von den „Rauhen Wiesen“ westlich von Dexbach vorantreiben. In einer Abbauphase von 1870-1876 baute man diesen Stollen auf über 200 m aus und förderte dabei Erz ab, das „teils hoch-, teils geringwertig“ war (Stoppel). Das Auslaufen der mit Holzkohle betriebenen Roheisengewinnung im Oberen Lahntal setzte dem Abbau in der Grube ein vorläufiges Ende.
Nach gut sechs Jahrzehnten wurde die Grube Hassenroth seit 1937 im Rahmen der nationalsozialistischen, auf Autarkie gerichteten Wirtschaftspolitik „in recht großzügiger Weise“ neu erschlossen. Man erbaute ein neues Zechenhaus bei den Rauhen Wiesen und führte einen 500 m langen Stollen unter den alten Tagebau. Nach etwa 400 Metern querte man dabei einen bis zu 12 Meter mächtigen erzhaltigen Bereich. Der Abbau wurde in geringem Umfang auch noch nach Kriegsende fortgeführt, so dass man in dieser Periode insgesamt etwa 16.000 t Eisenerz fördern konnte. 1948 lief der Abbau mit einer Jahresförderung von 865 t aus. Das Erz wurde von der Firma Mannesmann bis Sommer 1952 als Zuschlagerz an Hütten im Ruhrgebiet geliefert. Wohl noch im selben Jahr wurde „das markante Holzgerüst der Verladeanlage der Grube“ oberhalb von Dexbach abgebrochen. 1964 wurde der Stollen der Grube zur Wassergewinnungsanlage ausgebaut, die heute von der Stadt Biedenkopf genutzt wird.
Erhalten sind neben dem Stollenmundloch ein Trafohaus der Grube sowie Mauerreste in den Rauhen Wiesen und der Tagebau im Biedenkopfer Stadtwald westlich der Grube.
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