Die Ludwigshütte in Biedenkopf war eine der bedeutendsten Eisenhütten in der nordwestlichen Lahn-Dill-Region. Das Areal dient heute als Industriegebiet. Seit dem 16. Jahrhundert erzeugten hier Holzkohlehochöfen mit Erzen aus den Gruben der Landgrafen von Hessen-Marburg Roheisen, das auf den Eisenhämmern zu Stabeisen verarbeitet und an den Marburger Hof geliefert, aber auch bis nach Köln und Frankfurt verkauft wurde. Daneben produzierte die Hütte aus Gusseisen nahezu alle Gegenstände für Haus und Hof. Später bildeten die Ofenproduktion und Metallveredelungstechniken, wie z.B. das Emaillieren, den Betriebsschwerpunkt. Durch häufige wechselnde Besitzverhältnisse wurden die Anlagen stetig verändert und erweitert. Nach 1883 wurde die Verhüttung allmählich eingestellt und nur noch Gießereiprodukte im Kundenauftrag erzeugt, dafür aber die Ofenproduktion ausgeweitet. Seit 1935 (im Besitz der Buderus AG) wurden Öfen und Kundengusserzeugnisse, nach 1945 auch Flugzeugküchen hergestellt, bis das Werk als Folge des Strukturwandels um 1960 weitgehend schloss.
Auf dem Gewerbegebiet produziert der letzte Eigentümer der Hütte, die Buderus AG, Gussprodukte für die Automobilindustrie.
Die Gebäude wurden 2001 größtenteils abgebrochen. Erhalten blieben die Direktionsvilla, das Verwaltungsgebäude und ein Lagergebäude, das aber grundlegend modernisiert wurde. Es wird von einem Metallunternehmen genutzt. Die ehemaligen Bahnanschlussgleise sind teilweise erhalten.
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