Mittelhessen, wo es aufgrund der gut erreichbaren Bodenschätze schon seit dem Mittelhessen Industrie gibt. Aus handwerklichen Eisenmanufakturen entwickelten sich Industriebetriebe, die über vielerlei Wandlungen oft heute noch bestehen. So auch das Hofgut Schmitte, das als Schmiede-Hammer an einem Mühlbach im Mittelalter entstand. Insgesamt 15 Gebäude umfasst das Ensemble, fast alle sind noch original erhalten. Als sich die Metallverarbeitung nicht mehr rentierte, schwenkten die Besitzer auf Getreideverarbeitung um und wurde eine Mühle, in den letzten Jahren dienten die Gebäude zum Teil als Wohnungen für Studierende. Nun haben sich drei Partner zusammen gefunden und entwickeln das Lieblingsplatz Hotel Hofgut Schmitte. Einer von ihnen ist Dr. Wolfgang Lust, der mit seiner LBI Holding bereits dem Alten Schlachthof Gießen und dem Heyligenstaedt-Komplex neues Leben eingehaucht hat.
„Neues Leben in alten Mauern“ ist auch das Motto der digitalen Eröffnungsveranstaltung, die – ganz bewusst – in dieser Baustelle aufgezeichnet wurde. Nach einem Rundgang durch die Anlage erklärt Prof. Dr. Otto Volk, der Leiter des Arbeitskreises beim Regionalmanagement, die Besonderheiten der Industriekultur in Mittelhessen.
In einer Talk-Runde begrüßt Moderatorin Constanze Schleenbecker-Büttner dann Expertinnen und Experten aus alllen fünf Landkreisen als Gästen:
Kai Laumann (Geschäftsführer der Kai Laumann Zimmerei- und Bedachungs GmbH, Wettenberg) berichtet unter anderem über die Entwicklung der Alten Post in Gießen, Klaus Rohletter (Vorstandsvorsitzender der Bauunternehmung Albert Weil AG, Weilburg) erklärt am Beispiel der Brückenmühle in Weilburg, wie man im Bestand baut. Matthias Möhl (Geschäftsführer der Faber & Schnepp – Hoch- u.Tiefbau GmbH & Co. KG, Gießen) stellt das Heuchelheimer Objekt „Rinn & Cloos Carré“ vor, das noch ganz am Anfang steht. Patricia Ortman (Bürgermeisterin von Biebertal) zeigt auf, was eine Kommune machen kann und was für Nutzen sie davon hat, industriekulturelle Objekte zu besitzen und Petra Schwing-Döring (Geschäftsführerin der Region Vogelsberg Touristik GmbH, Schotten) zeigt die Synergieeffekte zwischen Tourismus und Wirtschaft auf am Beispiel des Vulkanradwegs, der viele zu Investitionen ermutigt und zugleich alten Gebäuden wie zum Beispiel ehemaligen Bahnhöfen neues Leben eingehaucht hat. Das aufgezeichnete Video ist hier verfügbar:
Die Tage der Industriekultur wurden durch das Sponsoring durch Albert Weil AG, Bosch, EAM, Faber & Schnepp und Kai Laumann ermöglicht und werden im Rahmen des Projektes „Marketing für die Industriekultur im ländlichen Raum Mittelhessens“ 2020-2022 durch die Europäische Union kofinanziert. Vielen Dank dafür!