Der Bahnhof Leun-Braunfels ist ein Streckenpunkt der Lahntalbahn, der in deren drittem Bauabschnitt am 10.01.1863 fertiggestellt wurde. Auch die 1875 als Grubenbahn konzipierte private Ernstbahn nach Philippstein hatte hier ihre Endhaltestelle, bis sie 1962 vollständig abgebaut wurde.
Der Bahnhof ist im Vergleich zu anderen Bauten an der Lahntalbahn besonders repräsentativ gestaltet, da er als Haltepunkt für die nahe gelegen Residenz des Grafen von Solms-Braunfels diente und dieser den Bau finanziell unterstützte. Er ähnelt den aufwändigen Bahnhofsgebäuden von Diez und Weilburg, die ebenfalls von Heinrich Velde entworfen wurden.
Das spätklassizistische Empfangsgebäude hat einen H-förmigen, ursprünglich symmetrischen Grundriss mit zwei erhöhten Seitenrisaliten unter flachen Zeltdächern. Bei einer Erweiterung von 1907 im Zusammenhang mit der Ernstbahn entstanden niedrigere seitliche Anbauten in angepasstem Stil.
Der zweigeschossige Hauptteil mit einer Fassadengestaltung aus Putzquadern erhält durch doppelte Gesimse seine charakteristische Gliederung. Es kommen rechteckige Fenster, die beim Umbau im Erdgeschoss vergrößert wurden, aber vor allem an der Gleisseite auch Segmentbogen- und Rundbogenfenster vor. Im Osten, ebenfalls südlich der Strecke, ist ein Güterschuppen aus Backsteinfachwerk von ca. 1900 vorhanden.
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