Die Grube Maria südlich von Leun gehörte im 19. und frühen 20. Jh. zu den bedeutendsten und ertragreichsten Eisenerzgruben des Lahngebiets. 1848 hatte die Montanunternehmer Gebr. Stumm aus Neunkirchen an der Saar hier Abbaurechte erworben und ließen den in einer Mächtigkeit von bis zu 15 Metern anstehende Roteisenstein mit einem Eisengehalt von rund 50 % zunächst in Tagebauen erschließen. Später förderte man auch tieferliegende Eisenerze durch Stollen und bis zu 50 m tiefe Schächte.
Auf der Grube Maria waren vor allem Bergleute aus Leun, Tiefenbach und der Umgebung beschäftigt. Ihre Arbeit unter Tage war schwer und gefährlich. Die aufbereiteten Erze wurden mit Pferdefuhrwerken zur Lahn gebracht, von wo aus sie seit 1859 per Schiff, seit 1863 auch auf der neuen Lahntalbahn zum Rhein und von dort weiter zu den Hochöfen an der Saar gebracht wurden. Die Familie von Stumm ließ sich seit 1871 in Rauischholzhausen bei Marburg ein prachtvolles Schloss bauen, wohl aus den Erträgen der Grube Maria. 1897 wurde das Bergwerk an die Eisenwerke Lollar AG verkauft, die es 1905 an die Firma Buderus veräußerten. Vor und während des Ersten Weltkriegs wurden die Anlagen noch einmal modernisiert, die Förderung wurde jedoch schon 1926 eingestellt.
Mit Ausnahme des Förderturms und des Zechenhauses sind die Gebäude und Anlagen der Grube (Maschinenhaus, Schmiede, Lokschuppen, Aufbereitung (Sortierhalle)) nahezu vollständig erhalten und vermitteln ein eindrucksvolles Bild einer Grube aus dem Beginn des 20. Jahrhunderts.
Die Gebäude und das Gelände befinden sich in Privatbesitz. In einem 1926 entstandenes und einem jüngeren Gebäude wurde eine Pension eingerichtet, die Ferienwohnungen vermietet.
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