Die Papiermühle in Lauterbach wurde 1693 von der Familie von Riedesel gegründet. Sie wurde zunächst als Lehen der freiherrlichen Familie ausgegeben, wurde aber Anfang des 19. Jahrhunderts an einen privaten Eigner verkauft und 1846 geschlossen. 1866 eröffnete sie Anton Finger 1866 als Pressspan- und Pappenfabrik neu. Um 1900 war die Fabrik im Besitz des Unternehmers Hermann Dürbeck, der 1906 in ihrer Nähe eine stattliche Villa errichten ließ.
Das Hauptgebäude am Brennerwasser, stammt im kern aus dem 1. Viertel des 19. Jahrhunderts. Das Fachwerkobergeschoss wurde nach einem Brand von 1904 in Backstein wieder aufgebaut. Die Schleppgauben im Dach dienten der Belüftung der Trocknungsanlagen (Denkmaltopograhie). Auf der Seite zum Brennerwasser ist die Aufschrift „Presspan- und Pappen-Fabrik Finger & Comp.“ erhalten.
Die Betriebsgebäude wurden bis zum Ende des Zweiten Weltkrieges mehrfach erweitert und modernisiert. Um 1980 produzierte die Fima Dürbeck noch mit etwa 150 Beschäftigten Papiersäcke.
Nach dem Ende der Produktion 1989 wurden verschiedene Gebäudeteile abgerissen. Die erhaltenen Teile der Fabrik, die als ein „wichtiges Relikt der industriellen Entwicklung in Lauterbach“ anzusehen sind, wurden aus geschichtlichen Gründen als Kulturdenkmal ausgewiesen.
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