Die Burgruine Greifenstein im Westerwald vermittelt noch heute den Eindruck einer imposanten Wehranlage. Im 17. Jahrhundert wurde die mittelalterliche Höhenburg als Residenz der Grafen Solms-Greifenstein ausgebaut. Das größte, um 1620 errichtete Bollwerk „Rossmühle“ (Geschützturm) erhielt seinen Namen, weil in ihm in Belagerungszeiten mit Hilfe von Pferden Getreide gemahlen werden konnte.
In dieser mächtigen, ovalen Bastion mit tiefen Wandnischen befindet sich seit 1984 ein Glockenmuseum. Die im Mai 2012 eröffnete, neu gestaltete Dauerausstellung widmet sich auf multimediale und interaktive Weise diesem besonderen Thema. Zu sehen und zu hören sind hier Glocken aus aller Welt und aus einem Zeitraum von etwa tausend Jahren. Dabei erfahren die Besucher viel über die unterschiedlichen Funktionen der Glocke, ihre Geschichte und Form, ihre Herstellung und ihr Schicksal in Friedens- und Kriegszeiten. Zudem wird der Beruf des Glockengießers vorgestellt, der nicht nur handwerkliches Können, sondern auch musikalisches Verständnis und Schwindelfreiheit erfordert.
Die vielfältigen Glocken in der „Glockenwelt“ lassen sich mit Gummihämmern zum Klingen bringen. Außerdem wird durch Glockenschläge ein „Klangwellenbild“ erzeugt, das die Kuppel der Bastion illuminiert. Die jüngeren Besucher werden von den Comic-Mäusen Bim und Bam durch die Glockenwelt begleitet, außerdem erwarten sie in einer besonderen Nische ein Röhrenglockenspiel und ein Klangmemory. (Text: Glockenwelt/Museen in Hessen)
Mit der Glocken- und Kunstgießerei Rincker im nahe gelegenen Sinn, hat der Glockenguss eine jahrhundertealte Tradition in Mittelhessen. Das Unternehmen besteht seit 1590 und zählt zu den ältesten Familienunternehmen Deutschlands.
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