Die Grube Beilstein liegt etwa 1,5 km scheldeaufwärts von Oberscheld. Sie ist auf dem Messtischblatt Blatt 3043 (neu 5216) Ausgabe 1889/91 verzeichnet. Die Grube Beilstein war im Dillrevier lange Zeit die führende und am modernsten eingerichtete Grube gewesen. Die Grube Beilstein ist bereits um das Jahr 1765 als herrschaftliche Grube erwähnt, 1790 vom nassauischen Domänenfiskus erworben und im Jahre 1833 neu verliehen worden; als selbständige Grube hatte der Beilstein bis zum Jahre 1895 gefördert, um anschließend mit der Grube Königszug vereinigt zu werden. Bereits im Jahre 1848 wurden im Wilhelm-Stollen Gleise verlegt, auf denen hölzerne Förderwagen mit gusseisernen Rädern liefen. Die Förderung erfolgte anfangs mit Schleppern, seit 1865 mit einem Grubenpferd. Auch die ersten Versuche mit Dynamit, Sprengkapseln und Zündschnüren wurden für das Eibacher Revier auf der Grube Beilstein durchgeführt (1867/1868). Die Grube Beilstein war auch die erste, die im Eibacher Gebiet zum Tiefbau übergegangen war und eine mit Dampf betriebene Fördermaschine sowie eine Wasserhaltungsanlage besaß (1866). Eine wesentliche Steigerung der Bohrleistungen erreichte man durch einen um 1872 aufgestellten Druckluftkompressor mit Dampfantrieb für die damals aufkommenden Säulen-Stoß-Bohrmaschinen. Zum Abtransport der geförderten Erze errichtete man um 1880 die Seilbahn zur Scheldetal-Beladestation Beilstein.
1940/41 wurde die Grube Beilstein von Buderus als Lehrgrube für die Untertageausbildung des bergmännischen Nachwuchses der Scheldetalgruben eingerichtet – 1948 übernahm die Grube Königszug diese Aufgabe. Von 1945 an waren hier die Geologische Abteilung und der Bohrbetrieb untergebracht. Diese Abteilung wurde seit 1940 von dem Werksgeologen Dr. Hans-Joachim Lippert geleitet.
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