Der Ort Villmar an der Lahn und seine Umgebung sind das Zentrum des Lahnmarmors, eines wegen seiner reichen Farbigkeit hochgeschätzten polierfähigen Kalksteins. Entstanden ist der Lahnmarmor vor rund 380 Millionen Jahren. Weite Teile Deutschlands waren zu dieser Zeit von einem Meer bedeckt. Durch Vulkantätigkeit im devonischen Meer wurden Schalsteinsattel ausgebildet, die bis knapp unter die Wasseroberfläche reichten. Darauf entstanden Riffe, sogenannte mitteldevonische Stromatoporenriffe. Im Laufe der Erdgeschichte wurden die entstandenen Riffe durch Druck bei der Gebirgsbildung mit Überdeckungen von bis zu 1.000 Metern verfestigt.
Entdeckt und abgebaut wurde der Lahnmarmor nach bisheriger Meinung seit dem 16. Jahrhundert. Der Lahnmarmor fand vielfache Verwendung an „prominenter“ Stelle, so z. B. in den berühmten Epitaphien des Mainzer Doms und auch in den Domen von Berlin oder Trier sowie im barocken Marmorbad des Weilburger Schlosses.
Dipl.-Volkswirt Rudolf Conrads, Vorsitzender des Beirates der Stiftung Lahn-Marmor-Museum, berichtet in einem reich bebilderten, rund 50 minütigen Vortrag über die Entstehung, den Abbau und die Bearbeitung sowie über die Verwendung des schönen Werksteins von der Lahn.