„Industrieheimat“ – mit diesem 1959 geprägten Begriff erreicht die nach 1945 in Stadtallendorf beginnende Umwandlung der 1938–45 hier ansässigen ehemaligen Sprengstoffwerke des Hitler-Regimes in eine zivile Nutzung dieses Geländes durch Siedlungen für Geflüchtete und Vertriebene sowie Um- und Neubauten von Fabrikgebäuden ihren Höhepunkt – und einen ersten Wendepunkt.
Denn erst ab 1955 kommt es zu Planungen von Kultureinrichtungen und Konsumarchitektur. Damit hält auch Moderne Einzug in Stadtallendorf. Die Gebäude dokumentieren das Ende der unmittelbaren Aufbaujahre und den Beginn eines in der jungen Demokratie der Bundesrepublik neu gewonnenen Selbstbewusstseins.