„Zeugen aus Stein“: Veranstaltung behandelt Geschichte der ehemaligen NS-Sprengstoffwerke in Stadtallendorf
Mit der Veranstaltung „Zeugen aus Stein III“ wiederholt die Volkshochschule (vhs) Marburg-Biedenkopf ein Besichtigungsangebot, das die Entwicklung des Siedlungsbaus in Stadtallendorf vor und nach 1945 thematisiert. Die Veranstaltung findet am Samstag, 8. Oktober 2022, von 13 bis 15 Uhr statt. Treffpunkt ist das Dokumentations- und Informationszentrum (DIZ) in Stadtallendorf (Aufbauplatz 4). Die Teilnahme ist kostenlos.
Bis 1945 gehörten zu den damaligen NS-Sprengstoffwerken Allendorf zehn Lager für circa 17.000 bis 20.000 Personen, die für Zwangsarbeit missbraucht wurden sowie sechs Siedlungen für Angestellte und das Wachpersonal. Drei weitere Lager waren geplant. Alle diese Unterkünfte befanden sich außerhalb des Werksgeländes. Ab 1949 wurden auch innerhalb des ehemaligen Geländes der Rüstungsindustrie Wohngebäude errichtet. Die Besichtigung führt zu den noch heute erhaltenen Siedlungen der Wachmannschaften, zu den Orten der bald nach 1945 abgerissenen Barackensiedlungen der Zwangsarbeitenden und zu den Siedlungsneubauten der 1950er Jahre.