„Geschichten zum Staunen“ in Gladenbach
04/09/2025

Landrat Jens Womelsdorf und Bürgermeisterin Claudia Schnabel bei der Eröffnung des Standortes der Route der Arbeits- und Industriekultur am Bahnhof in Fronhausen. Foto: Landkreis Marburg-Biedenkopf


Sechste Station der Route der Arbeits- und Industriekultur eröffnet: Standort am Bahnhof in Fronhausen verweist auf Einfluss der Eisenbahn

07.10.2025
von Kirsten Steimel

Marburg-Biedenkopf – Der Bau des Bahnhofs im Jahr 1850 und der damit einhergehende Eisenbahnverkehr haben einen großen Einfluss auf die Entwicklung der Gemeinde Fronhausen gehabt. Das zeigt der sechste und letzte Standort der Route der Arbeits- und Industriekultur am Bahnhof Fronhausen. Landrat Jens Womelsdorf und Bürgermeisterin Claudia Schnabel haben den Standort offiziell eröffnet.

Dort wird die Entwicklung des Ortes und der Region durch den Eisenbahnverkehr durch Texte und Bilder auf Infotafeln aufgezeigt. Der Bahnhof in Fronhausen von 1850 wurde hinsichtlich seines Erscheinungsbildes so gebaut, wie es ihn im 19. Jahrhundert häufig gab. Das Besondere am Bahnhof in Fronhausen ist, dass er noch weitgehend unverändert erhalten ist, also nicht durch Ergänzungs- und Umbauten sein ursprüngliches Erscheinungsbild verloren hat. Hinzu kommt, dass neben dem Bahnhof auch der alte Güterbahnhof erhalten geblieben ist und nach einer Sanierung heute vor allem als Veranstaltungsort mit Gastronomie zur Verfügung steht.

 

Mit diesem Routenstandort will der Landkreis auf Veränderungen hinweisen, die für die Menschen der Region mit dem Eisenbahnbau einhergingen, machte Landrat Womelsdorf deutlich. Denn mit dem Bau des Bahnhofs änderte sich das Leben in der Gemeinde Fronhausen grundlegend. Plötzlich war es beispielsweise auch möglich, mit der Bahn von Fronhausen aus nach Marburg zum Gymnasium zu kommen und dadurch eine höhere Schulausbildung zu erhalten. Unter anderem entstanden auch neue Arbeitsplätze und die Bahnuniformen wurden mit Stolz getragen. Der neue Routenstandort zeigt also die Industrialisierung durch die Eisenbahn und deren Auswirkungen auf Arbeit und Leben in der Region auf. Recherchen von Dr. Lutz Münzer verdeutlichen, wie es in den beiden vergangenen Jahrhunderten am Bahnhof in Fronhausen aussah und wie sich das Leben seitdem verändert hat.

 

Die Main-Weser-Bahn stellt für die Gemeinde Fronhausen schon seit Jahrzehnten eine Lebensader dar. Deshalb freue ich mich, mit der Ausstellung zur Industriekultur die Themen Güter- und Bahnverkehr nicht nur unseren Einwohnerinnen und Einwohnern näherbringen zu können. Ich bedanke mich bei allen, die aus ihren familiären Archiven Fotos und Erinnerungen beigesteuert haben, betonte Fronhausens Bürgermeisterin Claudia Schnabel.

 

Entwickelt hat das Konzept die Bonner Firma „ConCultura“ in Zusammenarbeit mit Anna Margarethe Becker vom Landkreis Marburg-Biedenkopf. Die bauliche Umsetzung der Station übernahm die Firma Fus und Sohn aus Großseelheim. Neben dem Bauhof der Gemeinde Fronhausen waren auch die Firmen Wiltschka und Harnack mit Teilaufgaben an der Erstellung beteiligt.

Landrat Jens Womelsdorf dankte allen Beteiligten, die inhaltlich und organisatorisch dazu beigetragen haben, dass der Standort realisiert werden konnte. Viele weitere Informationen und Fotos, ergänzend zum Standort, gibt es auf der Internetseite der Route unter https://www.marburg-biedenkopf.de/route.

 

Die Route der Arbeits- und Industriekultur

Die Route der Arbeits- und Industriekultur des Landkreises Marburg-Biedenkopf zeigt die spannende Arbeits- und Industriegeschichte der Region sowie die historische und moderne Leistungsfähigkeit der ansässigen Betriebe. Weitere Standorte der Route der Arbeits- und Industriekultur neben Fronhausen befinden sich im Hinterlandmuseum Schloss Biedenkopf, in der Brücker Mühle in Amöneburg, im Dokumentations- und Informationszentrum Stadtallendorf, im Regionalmuseum Gladenbach-Weidenhausen und am Basaltbruch Nickel in Dreihausen.  Außerdem finden im Zusammenhang mit der Route auch die Tage der Arbeits- und Industriekultur im Kreis statt, die teilweise auch im Rahmen der Tage der Industriekultur Mittelhessens organisiert wurden. In Partnerschaft mit heimischen Industriebetrieben, Vereinen und Institutionen, engagierten Einzelpersonen und den Standorten der Route gibt es ein vielfältiges Angebot wie etwa Ausstellungen, Erzählcafés, Vorträge, Werksbesichtigungen und mehr. Interessierte finden weitere Informationen dazu auf der zuvor genannten Internetseite des Landkreises.

 

Pressestelle des Landkreises Marburg-Biedenkopf (Pressemitteilung 301/2025)