Audenschmiede Weilmünster. Bild: Otto Volk.

Weilmünster, Audenschmiede

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Objektinformation

Zugänglichkeit

Thema:
eisen

Funktion:
Hüttenwerk

Eigentümer - Träger:
unbekannt

Nutzungszeit:
1799 bis 1870

Baujahr:
1799 bis 1800

Zustand:
unbekannt

Denkmalschutz:
ja

Beschreibung:

Das Hüttenwerk Audenschmiede bei Weilmünster geht auf eine spätmittelalterliche Waldschmiede zurück. 1434 verlieh Graf Philipp II. von Nassau-Weilburg dem Waldschmied Nikolaus Udo und dessen Frau ein zwischen Weilmünster und Winden an der Weil belegenes Feld „vor dem Beilstein“ zur Anlage einer Waldschmiede. Nach dem ersten Inhaber trug das Rennwerk zunächst den Namen Udenschmiede. 1551 brannte es zum Teil nieder. Im Jahre 1587 wurde hier der erste Hochofen erbaut. 1597 wurde den Gewerken der Audenschmiede die Bauberechtigung auf das Eisenstein-Bergwerk auf dem Knieberg, gleich oberhalb Weilmünster gelegen erteilt, das sie kürzlich aufgefunden hatten. Es ist dies vielleicht die ehemalige Grube Bergmannsfreude „auf dem Kirberg“.

In den Revier-Akten des Bergreviers Weilburg über die Grube Höllgraben findet sich folgende Notiz, die Audenschmiede sei 1534 durch den Walschmied Claiss Yden betrieben worden, im Jahre 1615 durch den damaligen  Weilmünsterschen Oberamtmann Johann Gottfried vom Stein auf eigene Rechnung angefangen worden.

Am 1. April 1799 kaufte Bergrat Buderus das Audenschmieder Hüttenwerk und ließ es vollständig umbauen. Dabei wurde anstatt des niedrigen alten und unregelmäßig gebauten Hochofens im Jahre 1800 ein neuer aufgebaut, wahrscheinlich aber nicht ganz an derselben Stelle; denn man fand Ende des 19. Jh., etwa 80 Schritte von dem neuen Ofen entfernt, die Reste eines alten und ganz unregelmäßig gebauten Ofens. Damals bezog das Hüttenwerk seinen Eisenstein vom Stollberg bei Weilmünster, von der Lückenbach bei Weinbach und dem Altenberg bei Laubuseschbach. Diese Bergwerke wurden durch mit Belehnung versehene Bauersleute ohne eigentlichen Schacht und Stollen im Tagebau betrieben. Sie gruben ganz auf eigene Rechnung und bezahlten auch selbst das Senkgeld an die gnädigste Herrschaft. Diese Betriebsmethode verursachte, dass die Eisensteine in geringer und schlechter Qualität gefördert wurden. Der Hochofen der Audenschmiede wurde 1877 ausgeblasen, geblieben sind die eindrücklichen Reste einer spannenden Hüttengeschichte.

Literatur:

Denkmaltopographie Bundesrepublik Deutschland : Kulturdenkmäler in Hessen : Landkreis Limburg-Weilburg. Band 2 (Mengerskirchen bis Weinbach), bearbeitet von Falko Lehmann, 1994, S. 870-872. Gerlach, Georg: Die wirtschaftliche Entwicklung des Eisenhüttenwesens an der Lahn und Dill im 19. Jahrhundert. Ein Beitrag zur deutschen Wirtschaftsgeschichte (Tübinger staatswissen-schaftliche Abhandlungen; 14), 1911, S. 44. Rödel, Volker: Reclams Führer der Industrie und Technik in Deutschland. Band 1: Alte Länder, 1992, S. 311.


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