Grube Schiefer, Dillhausen. Bild: Otto Volk.

Mengerskirchen-Dillhausen, Grube Schiefer

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Objektinformation

Zugänglichkeit

Thema:
Bergbau

Funktion:
Rotsteingrube/Schiefergrube

Eigentümer - Träger:
unbekannt

Nutzungszeit:
um 1870 bis 1923 (1945/49)

Baujahr:
um 1870

Zustand:
unbekannt

Denkmalschutz:
ja

Beschreibung:

Der Stolleneingang zu den Eisenerzgruben Schiefer und Peterslust in Dillhausen, wurde um 1870 als Förderstollen sowie zur Wasserhaltung angelegt. Er war einer der Zugänge zu dem Roteisenstein-Abbaugebiet, das sich zwischen Dillhausen und dem östlich des Ortes gelegenen Oberhausen (heute Stadt Löhnberg) erstreckt. Schon am 19. Okt. 1817 hatte die Firma Buderus bergrechtlichen Besitz an dem Vorkommen der Grube Schiefer erworben, 1835 und 1838 wird Besitz der Firma Krupp in Essen an den Gruben Eppstein (zwischen Dillhausen und Obershausen) und Philippstrost genannt.

Nach der Aufnahme der Arbeiten um 1870 hatte man den Stollen 1897 bereits 363 m tief in den Berg zwischen Dillhausen und Obershausen getrieben. 1908 wurden von den Bergleuten für die Firma Buderus etwa 2.370 t Eisenerz gefördert. 1914 waren 13 Bergleute in der Grube beschäftigt. Während des Ersten Weltkriegs stand die Förderung still, 1919 wurde die Grube Schiefer mit der v.a. von Oberhausen aus betriebenen Grube Eppstein zusammengelegt, 1923 wurde die Förderung von Eisenerz aus dem Stollen ist 1923 eingestellt.

Nach dem Zweiten Weltkrieg, in dem die Bevölkerung von Dillhausen im Stollen Schutz vor Luftangriffen fand,  wurde die Grube Schiefer kurzzeitig zum Abbau von Dachschiefer wieder in Betrieb genommen. Schon im November 1945 hatte der Dachdeckermeister Adolf Späth aus Rückershausen die Abbaugenehmigung beantragt. Für den Abbau wurden 300 m Gleise verlegt. Einige Monate betrieb Romoald Ossadnik aus Dillhausen die Grube, bevor sie am 3 März 1947 von der „Lahn Dachschiefergruben GmbH“ übernommen wurde. Mit 22 Beschäftigten förderte sie monatlich 6-7 t Dachschiefer, jedoch wurde den Arbeitern schon bald nach der Währungsreform gekündigt. Der Betrieb wurde im Dezember 1949 endgültig geschlossen. Der Stollen diente danach der Wasserversorgung des Ortsteils Dillhausen.

Der Eingang zu dem heute noch etwa 150 weit begehbare Stollen in der Dillhäuser Straße Zum Schiefer ist mit einem Rundbogentor versehen, das von einem in jüngerer Zeit erneuerten zweiflügeligen Holztor verschlossen wird. Die noch bestehenden Bergrechte liegen bei der Firma Barbara Rohstoffbetriebe GmbH in Porta Westfalica.

Der Stolleneingang steht aus geschichtlichen Gründen unter Denkmalschutz.

Literatur:

Denkmaltopographie Bundesrepublik Deutschland : Kulturdenkmäler in Hessen : Landkreis Limburg-Weilburg. - Band 1 (Bad Camberg bis Löhnberg); Band 2 (Mengerskirchen bis Weinbach), bearbeitet von Falko Lehmann, 1994. Klein, Thomas: Der Dillhäuser Bergbau im 19. Jahrhundert. In: 700 Jahre Dillhausen, 1307-2007, Geschichte und Geschichten, hrsg. von der Gemeindeverwaltung Mengerskirchen, 2007, S. 87-91.