Die Löhnberger Mühle (Aktienmühle) entstand wohl in den Jahren 1870/72 nach einem Brand einer schon 1423 genannten Bannmühle an gleicher Stelle. Die Annahme, die Errichtung der Mühle stehe im Zusammenhang mit der Lahnkanalisierung von 1842-1848 (s. Rödel S. 197 und Höhmann, Denkmäler der Industrie und Technik S. 132 f.) ist so offenbar nicht belegt.
Die Mühle besteht aus zwei beeindruckenden Bruchsteingebäuden, einem fünfgeschossigen Rechteckbau mit Satteldach im Nordosten und einem Winkelbau unter einem Walmdach im Südwesten. Der Winkelbau wurde offenbar zu einem späteren Zeitpunkt um ein Ziegelgeschoss erhöht. Der Denkmaltopographie nach war „schon das äußerst genau versetzte, durch Pfeiler stabilisierte Bruchsteinmauerwerk ohne besondere Eckverstärkung“ eine bautechnische Leistung. „Die 1,35 Meter starken Mauern gewährleisten noch heute eine kühle und trockene Getreidelagerung“ (Denkmaltopographie). Die Mühle war wohl von Anfang an mit zwei Turbinen (vom Typ Jonval) in dem über der Lahn angebauten Turbinenhaus ausgestattet. Damit konnte das Lahnwehr genutzt werden, das hier im Zuge der Lahnkanalisierung um 1840 angelegt worden war.
Die Mühle diente von um 1870/72 bis 1921 als Mühlenbetrieb, danach als Getreidelager (Firma E. Kampffmeyer). Von 1945 wurde der Mahlbetrieb bis 1958 wieder aufgenommen, seitdem werden die wegen ihres trockenen und kühlen Innenklimas besonders geeigneten Gebäude wieder als Getreidelager genutzt. Die beiden Turbinen dienen der Stromerzeugung und erbringen eine Leistung von je 75 Kilowatt.
Nach der Denkmaltopographie ist die Löhnberger Mühle „ein beachtliches Denkmal der Lahntal-Industrie über die Kreisgrenzen hinaus.“ Die Aktienmühle steht darum aus geschichtlichen und technischen Gründen unter Denkmalschutz.
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