Gründungsversamlung des Bundesverbandes Industriekultur Deutschland am 1. April 2025. Foto: Otto Volk
Auf der Gründungsversammlung des Bundesverbands Industriekultur Deutschland am 1. April 2025 in Dortmund gehörte der Verein Mittelhessen e. V. zu den Gründungsmitgliedern dieser wichtigen bundesweiten Vereinigung, die in Zukunft die übergreifenden Anliegen der Industriekultur vertreten wird. Mittelhessen war dabei durch den Leiter des Arbeitskreises Industriekultur, Prof. Dr. Otto Volk, vertreten, der im Auftrag des Vereins die Mitgliedschaft erklärte. Auch Vertreter der Grube Fortuna, des Geoparks Westerwald-Lahn-Taunus und der Kulturregionen Rhein-Main nahmen an der Gründungsversammlung teil. Sie gehörten dabei zu den rund 120 Kommunen, Institutionen, Verbänden und Vereinen aus ganz Deutschland, die mit der Gründung des Bundesverbandes eine seit langem beklagte Lücke in der Vertretung des Themas Industriekultur in der öffentlichen Diskussion und dem politischen und kulturellen Rahmen füllen wollen. Der großen europäischen Initiative zur Industriekultur European Route of Industrial Heritage (ERIH), zu deren Mitgliedern auch die Industriekultur Mittelhessen gehört, soll mit dem Bundesverband eine Interessenvertretung auf nationaler Ebene zur Seite gestellt werden.
Die Gründungsversammlung fand im sehr eindrucksvollen Museum für Industriekultur des Landschaftsverbandes Westfalen-Lippe (LWL) in der Zeche Zollern in Dortmund statt, wo in Zukunft auch die Geschäftsstelle des Bundesverbandes angesiedelt sein wird. In den vergangenen zwei Jahren hatte ein Initiativkreis des LWL, des Landschaftsverbands Rheinland und des Regionalverbands Ruhr die Verbandsgründung zusammen mit weiteren Initiativen sorgfältig vorbereitet, so dass die Versammlung, an der mehr als 200 Personen teilnahmen, ohne Probleme durchgeführt werden konnte. Nach einem Impulsvortrag, in dem der Leiter des Berliner Zentrums Industriekultur (bzi), Prof. Dr. Joseph Hoppe, den hohen kulturellen Wert der Industriekultur und ihre gesellschaftliche und ökonomische Bedeutung hervorhob, wurden die Satzung und die Beitragsordnung des Verbands verabschiedet. Bei den Wahlen zum Vorstand des Bundesverbands waren sowohl die regionalen Aspekte wie die unterschiedlichen Strukturen der Institutionen des Verbandes berücksichtigt. Der Bundesverband Industriekultur Deutschland wird in den nächsten drei Jahren durch die Direktorin des LWL-Museums für Industriekultur, Dr. Kirsten Baumann, als 1. Vorsitzender vertreten.
Der neue Vorstand kündigte an, die Gründung einer Bundesstiftung Industriekultur voranzutreiben. Er wird damit die Bemühungen des Initiativkreises wieder aufnehmen, die in den vergangenen Jahren in Diskussionen mit der politischen Ebene einen Gesetzentwurf erarbeitet hatte, der jedoch durch das vorzeitige Ende der Ampelregierung nicht mehr realisiert werden konnte. Alle Mitglieder des neuen Bundesverbandes wurden aufgerufen, sich gegenüber die Mandatsträger aus ihrer Region für die Schaffung einer Bundesstiftung einzusetzen.
Zur weiteren Information: https://www.rvr.ruhr/news/startseite-news/news/bundesverband-industriekultur-deutschland-in-dortmund-gegruendet/
Text: Prof. Dr. Otto Volk