Das Kunstguss-Relief „Letzter Giesstag der Wilhelmshütte“ erinnert an das Ende einer langen Industriegeschichte im Hinterland. Foto: Hinterlandmuseum
Marburg-Biedenkopf – Das Exponat des Monats Juni im Hinterlandmuseum Schloss Biedenkopf ist das Relief „Letzter Giesstag der Wilhelmshütte am 13. Dezember 1974. Glückauf!“ Es gehört zu einer Sammlung von Buderus-Kunstgusswerken. Das Relief ist im Juni während der Öffnungszeiten des Museums im kreiseigenen Schloss zu sehen, dienstags bis sonntags und am Feiertag jeweils von 10 bis 18 Uhr.
Das Relief gehört zu einer Sammlung von Buderus-Kunstgusswerken, zusammengetragen von einem 2020 verstorbenen Biedenkopfer Bürger, der selbst auch in einem Werk von Buderus gearbeitet hatte. Aus dessen Nachlass gelangte ein Teil der Sammlung im letzten Jahr in das Hinterlandmuseum.
Das Relief zeigt einen Eisenguss. Aus einem Hochofen fließt unter Aufsicht eines Arbeiters Eisen in einen walzenartigen Behälter, der mithilfe eines Kranes an den Gussort transportiert werden kann. Das ist bereits mit einem zweiten identischen Behälter geschehen, aus dem ein weiterer Arbeiter flüssiges Eisen in Gussformen füllt.
Das Relief wurde vermutlich in der Buderus’schen Kunstgießerei in Hirzenhain (Vogelsberg) gegossen. Peter Lipp (1902 bis 1975), von 1947 bis 1967 Leiter dieser Kunstgießerei, entwarf das Gussmodel dieser Gießszene bereits um1950. Die danach gegossenen Reliefs wurden beispielsweise mit entsprechendem Text versehen und bei Jubiläen verschenkt. So erhielten 1954 und 1959 zwei Arbeiter je ein Exemplar für ihre 40-jährige Tätigkeit bei den Buderus‘schen Eisenwerken in Ludwigshütte beziehungsweise Wilhelmshütte. Für das gezeigte Relief wurde das Model 1974 anlässlich der Schließung der Wilhelmshütte wohl letztmalig verwendet.
Bei Wolfgruben wurde diese Hütte 1832 von Justus Kilian aus Biedenkopf zunächst unter dem Namen Kilianshütte als Eisenschmelze erbaut. 1852 musste sie verkauft werden und wurde nach dem neuen Besitzer in Wilhelmshütte umbenannt. In eine Gießerei umgebaut, ging sie 1898 an den Hessen-Nassauischen Hüttenverein, der 1935 in den Buderus’schen Eisenwerken aufging. Im Zuge einer Neustrukturierung ihrer Eisengießereien wurden 1974 das Werk Wilhelmshütte und 1975 die Werke Amalienhütte bei Bad Laasphe sowie die Schelderhütte bei Dillenburg geschlossen, das Werk in Breidenbach aber ausgebaut. Das Relief erinnert so an das Ende der großen Zeit der Eisenindustrie im hessischen Hinterland.
Vom 27. Juni bis zum 6. Juli 2025 finden die Tage der Industriekultur Mittelhessen statt. Weshalb das Relief das passende Exponat darstellt. Zusätzlich beteiligt sich das Hinterlandmuseum mit einer Sonderausstellung zum Thema „Brücken im Hinterland – Aufbruch zur Industrialisierung“.
Das Relief ist im Juni während der Öffnungszeiten des Hinterlandmuseums zu sehen, dienstags bis sonntags und am Feiertag jeweils von 10 bis 18 Uhr. Der Eintritt kostet für Erwachsene 4 Euro und für Kinder bis 14 Jahre 2,50 Euro.
Quelle: Pressestelle des Landkreises Marburg-Biedenkopf
Kunst- und Kulturminister Timon Gremmels bei der Übergabe der Auszeichnung an das Liebigmuseum Gießen. Auf dem Bild zu sehen sind von links nach rechts: Nina Heidt-Sommer (MdL), Oberbürgermeister Frank-Tilo Becher, Dr. Stephan Becker als „Liebig”, Kunst- und Kulturminister Timon Gremmels und 1. Vorsitzenden Prof. Dr. Gerd Hamscher. © Johannes Voigt.
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