Buchcover „Emil von Behring 1854-1917 Immunologe - Unternehmer - Nobelpreisträger” von Ulrike Enke (Wallstein Verlag)
Neue Biografie gewährt Einblick in Emil von Behrings Netzwerke
01/12/2023
Überreichung des Landesehrenbriefs im Lahn-Marmor-Museum in Villmar (von links): Rudolf Conrads (Vorsitzender Stiftungsbeirat), Hermann Hepp (Vorsitzender Stiftungsvorstand), Johanna und Maximilian Behr, Wolfgang Behr, Landrat Michael Köberle, Franziska Behr und Vereinsvorsitzende Ursula Alban
Wolfgang Behr erhält Ehrenbrief des Landes Hessen
21/12/2023

Besichtigen gemeinsam die Rollschiff-Baumaßnahme (v.l.): Patrick Kleinmann, Ralf Haas, Michael Negasi, Marco Müller, Alexander Erbe, Roger Schmidt, Bürgermeister Dr. Johannes Hanisch, Michael Kühn und Andreas Geis (Foto: Stadt Weilburg)


Anleger für Weilburger Rollschiff erneuert

06.12.2023
von Manuel Heinrich

Historische Fährverbindung existiert seit 333 Jahren und hat hohe Bedeutung für industriekulturellen Tourismus

Seit 1691 existiert das Rollschiff, eine historische Fährverbindung in Weilburg, die
Menschen vom Lahnufer „Am Bangert“ über die Lahn zum „Hauseley“ bringt. Nun wurde der Anleger
auf der Lahnseite des Hauseley-Felsens runderneuert und mit Sitzgelegenheiten ausgestattet. „Seit
knapp 333 Jahren ist das Rollschiff eine wichtige innerörtliche Verbindung. Ein besonderes Jubiläum,
zu dem die Baumaßnahme sehr gut passt“, sagte Bürgermeister Dr. Johannes Hanisch bei einem
gemeinsamen Besichtigungstermin mit Bauamtsleiter Roger Schmidt, Alexander Erbe vom Tiefbauamt
und Michael Kühn von der Unteren Wasserbehörde des Landkreises. Auch Andreas Geis vom
Ingenieurbüro PPI Projekt Plan aus Weinbach sowie die Mitarbeiter des ausführenden
Bauunternehmens Albert Weil aus Limburg waren vor Ort. Während das Rollschiff in den ersten
Jahrhunderten die wichtigste Fährverbindung für den Personen- und Viehtransport über die Lahn war
und die Weilburger vor allem zu ihren Gärten und Nutzflächen auf der Hauseley-Seite übersetzte, sei
„die kleinste und feinste Fährverbindung in Hessen“ heute ein Erlebnis mit einer hohen Bedeutung für
den Tourismus, wie der Bürgermeister ausführte.

Kleinste und feinste Fährverbindung in Hessen

An der Lahnseite „Hauseley“ ist die Anlegestelle brüchig und renovierungsbedürftig geworden. „Hier
war dringender Handlungsbedarf, sodass wir die notwendigen Mittel im Haushalt einstellten und im
Vorfeld das notwendige Genehmigungsverfahren mit der Wasser- und Naturschutzbehörde des
Landkreises durchführten“, erklärte Bürgermeister Dr. Johannes Hanisch. Das Genehmigungs- sowie
das Planverfahren im Vorfeld nahmen viel Zeit in Anspruch und um den Fährbetrieb im Sommer
aufrecht zu erhalten, begann die Baumaßnahme erst nach der Sommersaison im Oktober, wie
Bauamtsleiter Roger Schmidt ausführte. Der vorhandene, marode Betonanleger wurde abgebrochen
und eine neue Betonplatte errichtet, die eine großzügige Freifläche mit Sitzgelegenheiten bietet.
Derzeit wird die endgültige Modellierung der Zuwegungen zur Anlegestelle fertiggestellt und auch ein
Geländer rund um die Anlegestelle wird errichtet. Das Geländer ist herausnehmbar, sodass in Zeiten
des Hochwassers eingegriffen werden kann. Die Bedingungen vor Ort seien sehr herausfordernd, denn
um zur Baumaßnahme zu gelangen seien rund 400 Meter über unebene, schmale Wege zurückzulegen
und die Wetterbedingungen sorgten zusätzlich für Schlamm und schwierige Witterungsverhältnisse.
Darum seien bei der Ausschreibung der Baumaßnahme nur wenige Rückmeldungen gekommen, wie
Andreas Geis vom Ingenieurbüro PPI Projekt Plan schilderte. „Die Zusammenarbeit mit dem
Bauunternehmen Albert Weil und ebenso mit der Unteren Wasserbehörde sowie mit der Stadt
Weilburg funktioniert hervorragend“, lobte Andreas Geis. Das umfangreiche Genehmigungsverfahren
im Vorfeld sei sehr wichtig gewesen, denn nun, nach rund zwei Jahren Planung sei die Anlegestelle
nachhaltig und zukunftssicher“, ergänzte er. Auch Michael Kühn lobte die Zusammenarbeit mit Stadt,
Planungsbüro und ausführendem Bauunternehmen. Er habe bereits viele genehmigungsrelevante
Maßnahmen der Stadt Weilburg mitbegleitet und freut sich nun, dass auch eine weitere erfolgreich
abgeschlossen werden konnte.

Insgesamt betragen die Baukosten rund 175.000 Euro und die Baumaßnahme wird etwa Ende
Dezember fertiggestellt sein. „Auch mit dieser Investition setzen wir ein deutliches Zeichen für den
Tourismus und die Bewohner Weilburgs und ich bin dankbar, dass auch die politischen Gremien diese
Investitionen mittragen“, sagte Bürgermeister Dr. Johannes Hanisch. Auch am direkt anliegenden
Hauseleyfelsen wird derzeit in Sicherheit investiert: Der Steg um den Felsen wurde komplett erneuert
und ein Geländer wird derzeit montiert. „In den letzten Jahren hat die Stadt Weilburg mit den
Baumaßnahmen rund 3,15 Millionen in die Infrastruktur und den Tourismus investiert. Mit dem
Eisernen Steg, dem Parkdeck der Kreissparkasse Weilburg, Klein Nizza und der Anbindung des
Fernradwegs R7 sowie vieler weiterer Maßnahmen schließt sich der Kreis und die Kette durch Weilburg
wird komplettiert“, sagte Bürgermeister Dr. Johannes Hanisch. „Diese alte Tradition um den
historischen Fährbetrieb ist eine wichtige touristische Komponente und soll erhalten bleiben. Ich
danke dem Kur- und Verkehrsverein für das Aufrechterhalten des jährlichen Fährbetriebs sowie dem
städtischen Bauhof für den Transport und die jährliche Wartung und Instandsetzung des Rollschiffs“,
sagte der Bürgermeister abschließend und dankte allen Beteiligten für die großartige Leistung.

Das Weilburger Rollschiff ist eine historische Fährverbindung über die Lahn die nur in den
Saisonmonaten (etwa Ende April bis Mitte September) an den Wochenenden sowie an Feiertagen
ausgeführt wird. Betrieben wird das Rollschiff durch reine Muskelkraft des Rollschiffkapitäns, denn das
Boot wird an einem Drahtseil entlanggeführt. Das im Einsatz befindliche Rollschiff ist seit über 70
Jahren im Gebrauch. Es wird gerne von Wanderern und Radwanderern genutzt und ist für Weilburg
Touristen ein einmaliges Erlebnis. Das Rollschiff verbindet die Weilburger Altstadt an der Anlegestelle
„Im Bangert“, mit der Westerwaldseite von Weilburg, Anlegestelle unterhalb der Hauseley.

Quelle: Stadt Weilburg