Der Bahnhof in Weilburg ist das Empfangsgebäude für den Haltepunkt der Lahntalbahn. Im Rahmen des Baus dieser Bahnstrecke durch die Nassauische Staatsbahn wurde er 1862 fertiggestellt.
Das spätklassizistische Bauwerk nach Entwürfen von Heinrich Velde gleicht den Bahnhöfen von Diez, Bad Ems und Rüdesheim desselben Diezer Architekten.
Der Grundriss des Gebäudes ist H-förmig, mit zwei höheren giebelständigen Kopfbauten unter flachen Satteldächern und einem länglichen traufenständigen Verbindungstrakt mit vorgelagerter Pultdachhalle dazwischen. Die Giebelfronten weisen zur Straßenseite hin gekoppelte Portale auf; diese und die segmentbogigen Fenster des Mitteltraktes sind mit Sandsteinrahmen abgesetzt und durch Sockel, Gesimsfriese und Lisenen verziert. Die Fassaden dieses Gebäudeteils schließen mit einem Konsolenfries an die Dachtraufe an. Im Giebelgeschoss der Seitenbauten finden sich überdachte Doppelfenster mittig zwischen kleinen Rundfenstern. An der Straßenseite sind letztere durch insg. vier reliefierte Tondi weiblicher Büsten abgelöst. Die Giebelbauten schließen zum Dach mit besonders prägnanten umlaufenden Blattkranz-Friesen ab.
Ein Dachvorbau auf der Gleisseite als Unterstand wird durch mehrteilige hölzerne Knaggen abgestützt – die beiden äußersten sind durch geschnitzte Blattornamente geschmückt. Ursprünglich schloss im Süden ein gleichzeitig errichteter Güterschuppen in ähnlichem Stil, wenn auch schlichter, an. Dort befindet sich heute der Busbahnhof.
Der Bahnhof bildet das zentrale repräsentative Element der Weilburger Eisenbahnanlagen, im Norden schließt der Güterbahnhof aus derselben Bauphase an, im Süden ein Stellwerk und ein Angestelltenwohnhaus von ca. 1915 sowie die neugotische Weilburger Eisenbahnbrücke und schließlich das eindrucksvolle Nordportal des Tunnels durch den Stadtberg.
Heute werden im Gebäude ein Hotel und eine Gaststätte betrieben, die Bezug auf die Geschichte des Ortes nehmen und zum Rasten einladen.
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