Die Produktion von feuerfesten Materialien wurde 1907 in Mainzlar durch die Firma Scheidhauer & Gießing begonnen. 1932 wurde das Werk von der „Stettiner Chamottefabrik F. Didier“ übernommen.
Das Quarzitvorkommen in der Umgebung von Gießen, dem Ausgangsprodukt für die Herstellung feuerfester Steine, war für Firma Scheidhauer & Gießing 1907 der Anlass zur Errichtung einer Fabrik für feuerfeste Keramik in Mainzlar nördlich von Gießen. Die Lumdatalbahn verband das Werk mit den Großabnehmern der Stahlindustrie im Siegerland und dem Ruhrgebiet über den Bahnanschluss Lollar. Die moderne Technik des Werkes bestand u.a. aus großen Ring-Brennöfen und neuartige Kreiselbrecher zur Zerkleinerung des Quarzgesteins. Die ehemals per Hand erfolgte Formung der Steine wurde zunehmend automatisiert. Damit konnte man die Anwendung für den Kokerei- und Gaswerksbau verbessern. 1932 wurde das Werk von der „Stettiner Chamottefabrik F. Didier AG“ übernommen, dem führenden Unternehmen der Branche. Nach dem Krieg wurden für die aus den schlesischen Werken übernommenen Mitarbeiter Häuser für 80 Familien errichtet und ein neues Sozialgebäude erstellt. 500 Mitarbeiter produzierten nach erneuter Modernisierung 6000 t unterschiedlicher Feuerfeststeine. Die Entwicklungen von Zinkoxid-Werkstoffen und feinkeramischer Verfahren eröffnete völlig neue Anwendungen in der Stahl- und Nichteisenindustrie. Produktionsverlagerungen und die Übernahme durch die österreichische RHI AG kennzeichneten die 90er Jahre. RHI ist Weltmarkführer für Feuerfeststoffe mit 8000 Mitarbeiter an 33 Standorten (Umsatz ca. 2 Mrd. EUR). In Mainzlar, dem größten Werk der RHI, sind 130 Mitarbeiter tätig. Zertifizierungen und Einsetzung von Roboter sowie weitere Entwicklungen neuer Materialien auf Korund- und Tonbasis verschafften dem Werk nach seinem 100 jährigen Jubiläum 2007 weiterhin gute Zukunftschancen.
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