Die spätere Auerhahn-Brauerei geht auf das Gräflich Görtzsche Brauhaus zurück, das zur Schachtenburg gehörte. Im erhaltenen Bestand handelt es sich um einen Komplex älterer Gebäude, die sich südlich der Stadtmauer zwischen Schachtenburg und Hinterburg erstreckt. Kern der Anlage ist das langrechteckige Brauhaus (Stadtberg 7), ein Sandsteinbau mit Fachwerkaufsatz von 1721, dessen Erweiterung sich nach der Bauinschrift auf 1725 datieren lässt. Daran schließen sich nach Westen ein Kühlschiffhaus, die Fasshalle und der Eiskeller sowie weitere Gebäude an, die in der Zeit bis um 1900 entstanden sind. Ein Bau für die Dampfkesselanlage liegt unmittelbar an der Stadtmauer.
Nach dem Ersten Weltkrieg führten ein sinkender Bierkonsum und die Notwendigkeit von Investitionen in den Maschinenbestand zu einem Vertrag mit der Brauerfamilie Otterbein aus Großenlüder. Damit entstand 1920 die „Gräflich Görtzische Brauerei – Gebrüder Otterbein“.
1950 wurde im Zuge der Vertragverlängerung eine GmbH mit dem Namen „Auerhahn-Bräu Schlitz GmbH“ gebildet. 1967 verkaufte man die Brauerei an „Sämmtliche Riedesel Freiherrn zu Eisenbach“ bzw. an die Lauterbacher Burgbrauerei. Nachdem sie 1985 mit 39 Mitarbeitern noch das 400jährige Jubiläum gefeiert hatte wurde die Auerhahn-Brauerei Schlitz 1997 vom Hochstiflichen Brauhaus Fulda übernommen, das die Braustätte schon ein Jahr später wegen baulicher und technischer Mängel stilllegte. Seitdem werden die Schlitzer Bierspezialitäten nach den alten Rezepten in Lauterbach mitgebraut.
Die gesamte Anlage ist wegen ihrer stadt- und baugeschichtlichen wie städtebaulichen Bedeutung als Kulturdenkmal ausgewiesen.
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