Der Bahnhof in Niederwalgern wurde in den Jahren 1892-1894 als Anschlusspunkt der 1894 eröffneten Aar-Salzböde-Bahn (Niederwalgern – Herborn) an die Main-Weser-Bahn errichtet. Der Entwurf des Typenbaus stammt von dem bekannten Bahnarchitekten Hentzen. Dem zentralen Bauteil schließt sich ein etwas niedrigerer Teil nach Süden und ein eingeschossiger Güterschuppen nach Norden an. Das Erdgeschoss des Bahnhofs enthielt den Fahrkartenschalter, das Stationsbüro und zwei Wartesäle für die 1./2. und für die 3./4. Klasse. Die Fassaden des Backsteinbaus zum Ort wie zum Bahnsteig der Main-Weser-Bahn hin sind durch rote Klinker (z.B. in den Fensterrahmen) verziert.
Das seit rund zwei Jahrzehnten nicht mehr genutzte Gleis der Aar-Salzböde-Bahn liegt auf der westlichen Seite des Bahnhofs. Die hier abgehende Strecke führte zunächst nur bis Weidenhausen, ab 1901 bis Hartenrod und ab 1902 bis Herborn. Sie wurde bis 1995 durchgehend (danach nur noch im zwischen Hartenrod und Herborn) betrieben. Seitdem ist der Bahnhof verkehrstechnisch weitgehend funktionslos.
Der Bahnhof steht als Kulturdenkmal unter Denkmalschutz.