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Die Werkssiedlung „Kolonie“ an der Marburger Straße in Lollar wurde ab 1903 für Arbeiter der Buderus-Eisenhütte (Main-Weser-Hütte) errichtet. Durch die starke Zunahme der Beschäftigten im Werk seit dem ausgehenden 19. Jahrhundert hatte sich die Wohnungsnot unter den Betriebsangehörigen so verschärft, dass die Leitung der Firma Buderus AG im nördlichen Teil von Lollar unweit des Betriebsgeländes eine Werkssiedlung errichten ließ. Nach Plänen der Gießener Architekten Stein & Meyer wurden 10 zweigeschossige Häuser gebaut, von denen sechs an der Marburger Straße und vier am rechtwinklig abzweigenden Buderusweg liegen. Jeweils ein Haus an der Marburger Straße und am Buderusweg sind als Reihenhäuser mit je drei Häusern ausgeführt, alle anderen als Doppelhäuser.
Die Gebäude stehen mit Sattel- oder Krüppelwalmdach über einem Giebelrisaliten und einem traufseitigen Teil zur Straße. Alle Häuser der Siedlung sind einheitlich in zweifarbigem (blassgelb-rotem) Klinkermauerwerk auf einem Natursteinsockel ausgeführt, in den Baudetails gibt es jedoch kleinere Unterschiede. Die Häuser besitzen „für die damalige Zeit geräumige Wohnungen mit Flur, Küche, Wohn- und Schlafzimmer“ (Denkmaltopographie). Ein für Arbeitersiedlungen dieser Zeit typisches Element sind die zu jedem Haus gehörenden Nebengebäude aus Kleinviehstall und Schuppen sowie einem Gemüsegarten auf der Rückseite der Häuser.
Die Kolonie in Lollar gilt als ein „gutes und frühes Beispiel einer weitgehend unveränderten Industriearbeitersiedlung“ (Denkmaltopographie). Sie wurde aus geschichtlichen Gründen als Gesamtanlage unter Denkmalschutz gestellt.
Die Häuser der Werkssiedlungen Kolonie wurden inzwischen an Privateigentümer verkauft. Sie befinden sich durchweg in einem guten Zustand.
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