Der Lauterbacher Südbahnhof wurde 1901 im Zuge der Eröffnung der Eisenbahnstrecke Lauterbach – Stockheim (– Frankfurt) erbaut. Die Stadt Lauterbach nutzte diese Gelegenheit, um neben dem schon bestehenden Nordbahnhof noch einen weiteren Bahnhof zu errichten, da die Lauterbacher Bevölkerung nicht sehr glücklich mit dem gewählten Erbauungsort des Nordbahnhofs war. Der 1870 fertiggestellte Nordbahnhof lag 700 m nördlich der Stadt und 1150 m vom Markt entfernt. Die Erbauung des Südbahnhofs erfolgte daher näher am Stadtkern.
Man kann davon ausgehen, dass Ludwig Hofmann aus Herborn die Pläne für diesen Bahnhof entwarf, in dem er Massiv- und verschindelten Fachwerkbau kombinierte. Zum vergleich lohnt ein Blick auf den von Hofmann entworfenen Bahnhof in Herborn. Darüber hinaus wurde auch eine Güterabfertigungshalle aus Backsteinfachwerk errichtet. Der Personenverkehr wurde 1975 auf der Strecke Lauterbach – Stockheim eingestellt. An die Nutzung als Bahnhof erinnert noch der Name der vor dem Haus entlang führenden Straße „Am alten Südbahnhof“.
Sowohl der Bahnhof als auch die Güterabfertigungshalle stehen aus städtebaulichen und verkehrsgeschichtlichen Gründen unter Denkmalschutz.