Aurorahütte Gladenbach-Erdhausen. Bild: Otto Volk.

Gladenbach-Erdhausen, Aurorahütte (WESO)

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Objektinformation

Zugänglichkeit

Thema:
eisen

Funktion:
Gießerei

Eigentümer - Träger:
WESO-Aurorahütte GmbH

Eigentümer - Träger Webseite:

Nutzungszeit:
1849 bis heute

Baujahr:
1849

Zustand:
unbekannt

Denkmalschutz:
unbekannt

Beschreibung:

Die Aurorahütte bei Gladenbach-Erdhausen hat ihren Ursprung in einer Nickelschmelze, die 1849 von der Hüttengewerkschaft Aurora unter dem Gießener Mineralogen August Wilhelm von Klipstein und dem Hüttenbesitzer Justus Kilian errichtet wurde. Zur Verhüttung der bei Bellnhausen geförderten Nickelerze erwarb das Konsortium unter dem Vorsitz des Kasseler Oberbergrats Schwarzenberg die Urbansmühle in Gladenbach, deren Besitzer hochverschuldet in die Vereinigten Staaten ausgewandert war, und baute sie zu einer Nickelschmelze um. Die Hütte besaß zu dieser Zeit „sechs mit Holzkohle beheizte Krummöfen, einen Garherd, ein Zylindergebläse und Pochhämmer, die durch ein großes Wasserrad der ehemaligen, an der Salzböde gelegenen Mühle angetrieben wurden. Etwa 50 Arbeiter waren zu dieser Zeit mit der Erzabfuhr aus Bellnhausen nach Gladenbach und als Hüttenleute in der Aurorahütte beschäftigt. (Stoppel, Auf Erzsuche S. 60 f.)

Technisch bestand die Hütte aus Holzkohleöfen, Pochhämmern, Zylindergebläsen und einem Wasserwerk an der Salzböde. Teilweise beschäftigte der Betrieb über 200 Mitarbeiter. 1869 waren die Nickelvorkommen erschöpft. Die Hütte wurde geschlossen. Johann Dietrich Wehrenbold übernahm mit seinem Sohn 1887 die Hütte, gab die Nickelproduktion auf und baute die Hütte zu einer Eisengießerei um, die Öfen, Herde und anderen Handels- und Maschinenguss hergestellte. Die Hütte firmierte nun unter WESO-Aurorahütte oHG. Der Einsatz moderner Kupolöfen, eine umfangreiche Modernisierung und der Bau der Eisenbahnstrecke von Niederwalgern nach Herborn 1894 sorgten für den kontinuierlichen Aufschwung des Unternehmens. Mit Rückgang der Ofennachfrage baute WESO eine kundenorientierte Gussproduktion auf, die ab 1978 durch die Mehrheitsübernahme der Viessmann-Werke (Allendorf/Eder) seine Zukunft stabilisierte. 2013 war die WESO-Aurorahütte mit 420 Mitarbeitern und ca. 60 Mio. EUR Umsatz mit ihren umfangreichen Zertifizierungen ein bedeutender Outsourcingpartner der europäischen Industrie.

Literatur:

Becker, Jochen / Bastian, Rainer: Die Eisenindustrie des südlichen Hinterlandes im 19. Jahrhundert, herausgeben vom Heimatverein Weidenhausen e.V., Weidenhausen 2014. WESO-Aurorahütte 1887-1987. Die Geschichte eines Werkes im Spiegel von 100 Jahren, 1987. Stoppel, Dieter: Auf Erzsuche. Zur Geschichte des Silber-, Kupfer- und Schwerspatbergbaus im Raum Biedenkopf - Dillenburg, 1988, S. 60 f. Kürschner, Alwine: Die Aurorahütte : zuerst eine Nickelschmelze. In: Heimat an Lahn und Dill, Bd. 26 [vielm. 126] (1981), S. 3-4. Heute feiert die Weso-Aurorahütte 100jähriges Bestehen. - In: Hinterländer Anzeiger, Bd. 148 (1987), 216 vom 18.9.1987, S.18. Kachelöfen werden immer noch erstellt : vor hundert Jahren übernahm Johann Dietrich Wehrenbold die Aurorahütte in Erdhausen. - In: Oberhessische Presse / Marburg, Bd. 122 (1987), 215 vom 17.9.1987, S. 21. Bindung an Viessmann sicherte das Überleben : 100 Jahre Weso-Aurorahütte. - In: Oberhessische Presse / Marburg, Bd. 122 (1987), 217 vom 19.9.1987, S. 21.


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