Das Städtische Elektrizitätswerk in der Bachgrundstraße in Biedenkopf wurde 1903/04 errichtet. Nach dem Beschluss der städtischen Gremien vom 12. März 1903 zum Bau eines stadteigenen Werks war ein Kostenvoranschlag der ausführenden Firma Siemens-Schuckert, Berlin, über 73.326 Mark Gesamtkosten eingegangen. Das Elektrizitätswerk nahm am 1. April 1904 seinen Betrieb auf und erzeugte im ersten Jahr 60.000 kWh Strom. Dazu wurde eine Dampfmaschine mit einer Leistung von 75 KW eingesetzt, die von der Maschinenbau-Aktiengesellschaft vorm. Ph. Swiderski aus Leipzig geliefert worden war.
Man gab jedoch die eigene Stromproduktion jedoch schon 1911 wieder auf, weil man von der Überlandzentrale Oberscheld des Hessen-Nassauischen Hüttenvereins GmbH Steinbrücken über eine Starkstromleitung versorgt wurde. 1914 waren 366 Lichtanschlüsse und 61 Abnehmer von Kraftstrom mit dem städtischen Elektrizitätswerk verbunden. 1923/24 schloss man die städtische Stromversorgung an das Kraftwerk Edersee an und stellte das Netz von Gleichstrom auf Drehstrom um. Während des zweiten Weltkriegs (1943) wurden 730.00 kWh verbraucht, 1949 bereits 1,3 Mio. kWh.