Schon seit 1934 hatten Suchbohrungen der Firma Mannesmann nach der Fortsetzung der Eisenerzvorkommen rund um Königsberg stattgefunden. Zu Beginn der 1950er Jahre wurde eine bereits 1948 entdeckte Lagerstätte durch die Schachtanlage der Grube Königsberg aufgeschlossen. Mit dem Abteufen wurde am 8. Mai 1952 begonnen, Mitte 1953 setzte man die erste Sohle bei 160 Metern an. Beim Vortrieb der Förderstrecke kam es am 17. Oktober 1953 zu einem starken Wassereinbruch und zum Absaufen des Schachts. Die Sümpfung (das Leerpumpen) des Schachts dauerte etwa 3 Monate. Im 1. Halbjahr 1955 wurde um 50 Meter weiter abgeteuft und die 210 m-Sohle aufgefahren. Das beim Vortrieb anfallende Erz hatte einen Gehalt von 38,45 % Eisen, 17,51 % Kalk und 10,06 % Kieselsäure (Eisenerzbergbau S. 22 f.).
Am 1. September 1955 begann die Montage des neuen Fördergerüsts, die Schachthalle wurde vollendet. Bereits Anfang 1954 waren Werkstatt, Transformatoren und Kompressorenraum fertiggestellt worden, Bürogebäude, Waschkaue und Betriebsmagazin Ende 1954.
Im September 1955 soff der Schacht durch starken Wassereinbruch erneut ab. Am 1. April 1956 wurde deshalb der Biebertalstollen als Wasserlösungsstollen mit einer Gesamtlänge von 1.450 m begonnen und am 1. Februar 1957 fertiggestellt. Die zweite Sümpfung, die seit dem 1. Mai 1957 lief, wurde im Juni 1957 bis zur 160m-Sohle beendet, im November 1957 bis zur 210m-Sohle.
Im Juni 1959 begann die planmäßige Erzgewinnung mit einer Förderung von ca. 2.000 t pro Monat. Das Roherz enthielt zu dieser Zeit etwa 33 % Eisen, 20,9 % Kalk und 11,4 % Kieselsäure. Mit der Intensivierung des Maschineneinsatzes sank der Eisengehalt auf 28 %. 1962 wurde die höchste Jahresförderung mit 105.047 t bei einer Belegschaft von 101 Mann erreicht. Die Schichtleistung pro Mann wurde von 0,8 t (1959) auf 4,5 t (1962) gesteigert. Die Grube erzielte damit die höchste Gesamtleistung unter den 1962 noch bestehenden 13 Eisenerzgruben in Hessen.
Das Erz der Grube wurde mit Lastwagen zum Verladegleis der Biebertalbahn in Bieber gefahren, wo sich auch die Seilbahn-Entladestation der Grube Friedberg befand. Die Gesamtförderung der Grube von 299.914 t Erz wurden vom Hüttenwerk Duisburg-Huckingen der Mannesmann AG als Zuschlagerz bei der Verhüttung ausländischer Erze verwendet. (Eisenerzbergbau S. 27 f.)
Am 4. April 1962 wurden die Bergleute über den Stilllegungstermin informiert. Die letzte Förderschicht war am 30. April 1963. (Eisenerzbergbau S. 28)
Die 1953-1957 errichteten Grubengebäude sind Klinkerbauten in schlichter und schmuckloser, sehr funktionaler Ausführung. Sie sind bis auf das Fördergerüst erhalten. Nach verschiedenen Nutzungen (z.B. als Tierklinik) wurde die eindrucksvolle Anlage zu Wohnzwecken umgebaut.
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