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Der Hochbehäter in Löhnberg nach der Sanierung (Foto: Gemeinde Löhnberg / Heike Lachnitt)


Hochbehälter in Löhnberg saniert – Symbol für die Verbindung zum Wasser

05.10.2023
von Manuel Heinrich

Der Hochbehäter in Löhnberg nach der Sanierung (Foto: Gemeinde Löhnberg / Heike Lachnitt)
Der Hochbehäter in Löhnberg nach der Sanierung (Foto: Gemeinde Löhnberg / Heike Lachnitt)

Die Gemeinde Löhnberg und Wasser haben eine besondere Verbindung zueinander. Um darauf aufmerksam zu machen, wurde der denkmalgeschützte historische Hochbehälter in der Waldhäuser Straße im Rahmen der hessischen Dorfentwicklung saniert.

„Wir haben eine gute Wasserversorgung in Löhnberg“ so Bürgermeister Dr. Frank Schmidt bei der Einweihung, „doch auch diese hat sich entwickelt.“ So weisen alte Rechnungen aus dem 16. Jahrhundert auf den Kauf von Tonröhren hin, welche ineinandergesteckt einen Kanal bildeten. Direkt von der Quelle bis runter ins Dorf wurden damit die Brunnen befüllt. Diese direkte Versorgung kam ohne Speichermöglichkeit aus und unterlag damit starken Schwankungen. Mit dem Wachstum des Ortes und der Zunahme an Brunnen brauchte es mehr und mehr Druck, um den tieferliegenden Ort mit ausreichend Wasser zu versorgen. Das 1903 errichtete Wasserwerk war Bestandteil der damaligen modernen Wasserversorgung. Durch die Speicherung des Wassers konnte genügend Druck in der Leitung aufgebaut werden, um auch die Häuser über Hausanschlüsse mit dem kostbaren Nass zu versorgen. Vor allem baute sich dadurch ein konstanter Druck auf, so dass die Bereitstellung von Wasser keinen Schwankungen mehr unterlag. Der eine Hochbehälter reichte damals aus, den Einwohnern im Ortsteil Löhnberg einen Zugang zum Wasser zu gewährleisten.

Der Hochbehäter in Löhnberg nach der Sanierung (Foto: Gemeinde Löhnberg / Heike Lachnitt)
Der Hochbehäter in Löhnberg nach der Sanierung (Foto: Gemeinde Löhnberg / Heike Lachnitt)

Der Hochbehälter besteht aus hellgelbem Backsteinmauerwerk sowie roten Sandstein. Mit seinen Zinnen mutet er ein wenig mittelalterlich an. Das Gebäude steht unter Denkmalschutz und ist ein Kulturdenkmal. „Es war für uns wichtig, das Gebäude in seinen ursprünglichen Zustand zurückzubringen“, so Dr. Schmidt weiter. Neben dem aufpolieren und neuverputzen des Mauerwerkes, wurden vor allem im Inneren einige Arbeiten durchgeführt, um den Betrachter einen Eindruck zu vermitteln, wofür das Gebäude einmal stand. Zur Tür geht es eine kleine Treppe runter und durch eine Lichtschranke wird das Licht im Inneren des Hochbehälters aktiviert. Blaue Rohre symbolisieren das Wasser, welches dort gespeichert wurde. Vor dem Gebäude gibt es einen Blick auf den originalen Bauantrag von 1903 zu sehen und wie das Wasserwerk von innen gestaltet ist. Am Gebäude gibt es eine Sitzgelegenheit und der Hang wurde mit Lavendel neu bepflanzt, so dass es ein stimmiges, zeitloses Gesamtensemble darstellt.

Der Hochbehäter in Löhnberg nach der Sanierung (Foto: Gemeinde Löhnberg / Heike Lachnitt)
Der Hochbehäter in Löhnberg nach der Sanierung (Foto: Gemeinde Löhnberg / Heike Lachnitt)

Von den Gesamtkosten von rund 64.360 Euro wurden 85 Prozent der Nettokosten über die Dorfentwicklung gefördert. Der Bürgermeister nutzte die Gelegenheit, sich bei der Architektin Patricia Wolf zu bedanken, welche das Projekt mit begleitet hat sowie beim 1. Kreisbeigeordneten Jörg Sauer für die Förderung. Sein Dank ging ebenfalls an die beteiligten Firma Weber Dach, Steinmetzbetrieb Gelbert, Herbert Graf GmbH, Kleiber Elektrotechnik, Rathschlag, Görner sowie Schuldt und Hündt.

Jörg Sauer sprach von einem gelungenen Projekt. Das historische Industriekultur-Denkmal halte uns vor Augen, wie kostbar Wasser ist. „Seit meiner Kindheit ist mir der Hochbehälter bekannt, er gehört zu Löhnberg dazu und durch die Sanierung hat er eine Aufwertung erhalten“, so Sauer. Weiterhin machte er darauf aufmerksam, dass wir häufig unterschätzen, wie gut es uns geht. Wir machen den Wasserhahn auf und es kommt gutes Wasser heraus. Dies sei nicht überall auf der Welt gegeben und wir sollten dies wertschätzen.

Quelle: Gemeinde Löhnberg / Heike Lachnitt