Rüstungsaltstandorte wie Stadtallendorf entstehen auf den Grundmauern von ehemaligen militärischen Anlagen und Industriekomplexen. Wenig verbindet solche Anlagen mit den Anforderungen, die an Ballungszentren des zivilgesellschaftlichen Lebens gestellt werden. Stadtallendorf – vor 1945 das größten Sprengstoffwerk des Hitlerregimes – fand also erst nach und nach zu einer Art Stadtbild. Alles begann mit dem Umbau der Umgebung des ehemaligen Verwaltungsgebäudes der Sprengstoffwerke – dem „Aufbaugebäude“ und heutigem Sitz der Gedenkstätte DIZ Stadtallendorf am Bahnhof. Ab Mitte der 1950er Jahre entstanden hier eine Ladenzeile, ein anspruchsvolles Hotel und ein großes Kino. Der Schreckensort der NS-Verwaltung wurde zum Ausgehviertel. – Die Führung zeigt (nach einem Lichtbildervortrag mit historischen Fotografien) den Wandel eines Rüstungsaltstandortes am Beispiel von Kulturbauten der „Wirtschaftswunder“-Zeit.