Entstanden ist der Lahnmarmor vor 380 Mio. Jahren in einem mitteldevonischen Meer. Über 400 Jahre wurde dieser farbenreiche Kalkstein von der Lahn abgebaut und an prominenter Stelle verwendet. Rudolf Conrads vom Lahn-Marmor-Museum in Villmar/Lahn berichtet im Zusammenhang mit der Sonderausstwellung „Made in Hessen“ über die Entstehung und den Abbau des Materials sowie anhand der Verwendungen in der Universität Zürich, im Bahnhof Haydarpasha in Istanbul und im New Yorker Empire State Building über seine weltweite Wertschätzung.
Im Rahmen einer Wanderausstellung zeigt das Oberhessische Museum Industriegeschichte anhand von Produkten, Marken und Ideen, die aus Hessen ihren Weg in eine zunehmend globalisierte Welt fanden: Spionagekameras aus Wetzlar, weltberühmtes Mineralwasser, Marmor von der Lahn und internationalen Forschungsnetzwerke, die auch ohne Telefon und Internet funktionierten. Doch es werden nicht nur Erfolgsgeschichten erzählt. Starke Konkurrenz und Preisdruck ließen manches erfolgreiche Produkt aus Hessen bald wieder unbedeutend werden. Kolonialistische Ausbeutung verhalf einigen Unternehmern zu Reichtum, während Ressourcenmangel und Abschottungspolitik in Folge der Weltkriege viele Betriebe vom internationalen Markt abschnitten.