Marmor von der Lahn
so lautet ein Vortrag, den Rudolf Conrads, Vorsitzender des Beirates der Stiftung Lahn-Marmor-Museum, am Dienstag, dem 31. August 2021 um 18:00 Uhr im Museum, Oberau 4, 65606 Villmar halten wird.
Entstanden ist der Lahnmarmor vor rund 380 Millionen Jahren. Weite Teile der heutigen Lahnregion waren zu dieser Zeit von einem Meer bedeckt und lagen auf Äquatorhöhe. Durch Vulkantätigkeit im devonischen Meer wurden Schalsteinsattel ausgebildet, die bis knapp unter die Wasseroberfläche reichten. Darauf entstanden Riffe, die sich hauptsächlich durch Stromatoporen, aber auch durch Korallen, Muscheln und Schnecken aufbauten. Im Laufe der Erdgeschichte wurden die entstandenen Riffe durch Druck bei der Gebirgsbildung mit Überdeckungen von bis zu 1000 Metern verfestigt.
Der Lahnmarmor fand vielfache Verwendung an „prominenter“ Stelle, so z.B. in den berühmten Epitaphien des Mainzer Doms und auch in den Domen von Berlin, Köln, Würzburg und Trier, beim einzigen Apostelgrab nördlich der Alpen in der Abtei St.Matthias in Trier, zu der Villmar gehörte. Lahnmarmor wurde verwendet im barocken Marmorbad des Weilburger Schlosses, an den Altären der Mannheimer Jesuitenkirche, in der Klosterkirche Amorbach, in den Schlössern von Biebrich, Brühl, Benrath und Würzburg, im Wiesbadener Kurhaus, in der Eremitage in St.Petersburg, im Bahnhof Haydarpasha in Istanbul (Endstation der berühmten Bagdadbahn) und in der Eingangshalle des Empire-State-Building in New York.
Rudolf Conrads wird die Entstehung und Verwendung des schönen Werksteins von der Lahn in einem einstündigen, reich bebilderten Vortrag schildern.
Anmeldung nur über Mail: stiftung@lahn-marmor-museum.de, es erfolgt dann eine Einladung zu einer Zoom-Videokonferenz.
Der Vortrag ist kostenfrei, Spenden werden erbeten.