Auftaktveranstaltung zur Workshop-Reihe der Industriekultur in Mittelhessen „Wie können Orte der Industriekultur sichtbarer und erlebbarer werden?“
08/09/2021
Internationale Jahrestagung GeoTop vom 7. bis 10. Oktober 2021 im Vogelsberg
24/09/2021

Oberbürgermeister Dr. Thomas Spies (r.) brachte mit MdB Sören Bartol (l.) und in Anwesenheit von Marion Breu, Geschäftsführerin der Waggonhalle, sowie Intendant Matze Schmidt eine Plakette am Gebäude nach der Sanierung auch aus öffentlichen Mitteln an. (Foto: Beatrix Achinger, i. A. d. Stadt Marburg)


Bund fördert Sanierung der Waggonhalle Marburg mit einer Million Euro

23.09.2021
von Manuel Heinrich

Engagement für die Industriekultur vor Ort: Im Dezember 2011 hat die Stadt Marburg das Waggonhallengelände gekauft mit dem Ziel, das ehemalige Bahngelände mit seinen denkmalgeschützten Backsteingebäuden zu sanieren und aufzuwerten. Damit soll der Kulturstandort erhalten und gestärkt werden.

Inzwischen sind die Waggonhalle und das Gebäude, von dem Radio Unerhört sendet, von der Stadt Marburg umfangreich saniert worden. Insgesamt investiert wurden 2,4 Millionen Euro – eine Million kam als Zuschuss vom Bund. Um das zu kennzeichnen, hat Oberbürgermeister Dr. Thomas Spies nun in einer kleinen Feierstunde eine Plakette des Bundesbauministeriums an die Waggonhalle angebracht und damit die Sanierungsarbeiten offiziell abgeschlossen.

„Das Waggonhallengelände ist ein wunderschönes Kleinod im Herzen der Stadt. Es vereint verschiedene Angebote – etwa Kultur, Gastronomie und Bewegung – an einem Ort und bringt damit Menschen mit ganz unterschiedlichen Interessen hier zusammen. Das ist wertvoll und gilt es zu erhalten“, so Oberbürgermeister Dr. Thomas Spies. Um den Standort zu stärken, hat die Stadt Marburg die Waggonhalle und das benachbarte Gebäude, aus dem auch Radio Unerhört Marburg (RUM) sendet, saniert. Dabei zahlt die Stadt den größten Teil mit insgesamt 1,4 Millionen Euro, eine Million Euro gibt der Bund als Zuschuss. „Ohne die Unterstützung des Bundes hätten wir dieses Kleinod so nicht sanieren können. Danke dafür!“, sagte Spies.

Wesentlich war etwa die energetische Sanierung der beiden Gebäude, um die immensen Energiekosten zu senken. Daher wurden Dächer und Dämmung erneuert, Fassaden ausgebessert und gereinigt, Klinkerfugen neu verfugt sowie undichte Fenster und Türen ausgetauscht. Die Waggonhalle wurde zudem mit neuen Fluchttreppen und energiesparender LED-Technik ausgestattet. Für das vorhandene Blockheizkraftwerk hat die Stadt in einen neuen Brennwertkessel investiert und die Heizwärmeverteilung sowie die Lüftungsanlage des Theaters erneuert. Im Funkhaus gab es außerdem eine neue Dämmung für die oberste Geschossdecke und die Kellerdecke, frisch sanierte Sanitärräume und einen Anschluss an das Fernwärmenetz. Im Außenbereich gibt es nun einen behindertengerechten und barrierefreien Zugang zum Gebäude mit Rampe, eine Kelleraußentreppe, Vordächer und Geländer.

Gemeinsam haben OB Spies und der Bundestagsabgeordnete Sören Bartol sich mit Jürgen Rausch (Geschäftsführer GeWoBau) sowie Marion Breu und Matze Schmidt von der Waggonhalle angeschaut, was mit dem Geld aus Marburg und Berlin geschafft wurde. „Dieser Ort hatte schon vor der Sanierung einen großen Charme. Mich beeindruckt, dass dem in keiner Weise Abbruch getan wurde“, sagte Jürgen Rausch. Als Intendant der Waggonhalle berichtet Matze Schmidt: „Hier sind sehr wichtige und notwendige Maßnahmen realisiert worden. Wir haben jetzt beispielsweise eine Belüftungsanlage erhalten. Wenn mal wieder – wie vor Corona – mehr als 200 Zuschauer*innen gemeinsam im Theater sitzen, dann wird man den Unterschied in der Luftqualität deutlich merken.“
Auch die Beteiligten von Radio Unerhört freuen sich, im sanierten Gebäude zu arbeiten. Dies bestätigt auch Patrizia Caracciolo, die für die deutsch-italienische Sendung „Benvenuti“ verantwortlich ist: „Dieses Gelände ist für die Stadt ein ganz wichtiger Ort mit Theater und Kultur, Sport und Kommunikation. Das zeigen auch die Investitionen. Uns macht es richtig Spaß und es ist ein ganz neues Gefühl, aus einem so schönen und frisch sanierten Gebäude senden zu können.“

„Wenn man sich anschaut, wie sich dieses Areal entwickelt, wird man am Ende ein Schmuckstück mitten in der Stadt erleben“, sagte Spies. Marion Breu, Geschäftsführerin der Waggonhalle, ergänzte: „Das ist ja ein ganz niedrigschwelliger Ort, an den jede*r kommen kann.“ OB Spies betonte: „Das Gelände wollen wir in seiner Gesamtheit erhalten. Deswegen arbeiten wir stetig an der Sanierung und Aufwertung – und an einer neuen Nutzung leerstehender Gebäude. Einige dieser Ziele wurden bereits umgesetzt, etwa die Umnutzung der ehemaligen Reithalle zur Kletterhalle durch den Deutschen Alpenverein, die bessere Anbindung des Geländes durch den Bau von zwei neuen Fuß- und Radwegen oder den Verkauf des Lokschuppens, der aktuell saniert und modernisiert wird.“

Quelle: Universitätsstadt Marburg