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Gruppenbild vor dem Fortuna-Stollen (Foto: Regionalmanagement Mittelhessen/Manuel Heinrich)


Besucherbergwerk Grube Fortuna ist erster hessischer Ankerpunkt der Europäischen Industriekultur

04.04.2022
von Manuel Heinrich

Übergabe der offiziellen Urkunde durch ERIH-Präsident Prof. Dr. Meinrad Maria Grewenig in Anwesenheit der hessische Ministerin für Europaangelegenheiten Lucia Puttrich

Bereits im Dezember 2021 hatte der Vorstand des ERIH – European Route of Industrial Heritage e. V. den Entschluss, gefasst, das Besucherbergwerk Grube Fortuna als Ankerpunkt der Europäischen Route der Industriekultur aufzunehmen, am 1. April 2022 erfolgte die feierliche Übergabe der Urkunde vor Ort durch den ERIH-Präsident Prof. Dr. Meinrad Maria Grewenig.

„Die Grube steht stellvertretend für die eisenfördernde Region in Hessen, Besucherinnen und Besucher können hier all das erleben, was zu der Förderung des entscheidenden Rohstoff der Industrialisierung notwendig war. Das Eisen ist einer der zentralen Werkstoffe der europäischen Industriekultur.
30 Ankerpunkte gibt es in Deutschland, einen in Hessen.
Die Auszeichnung ist vor allem eine Verpflichtung: Lassen Sie die Grube nicht alleine!“

Prof. Dr. Meinrad Maria Grewenig, Präsident des ERIH – European Route of Industrial Heritage e.V.

Die Fortuna ist damit nicht nur Ankerpunkt der Mittelhessischen Industriekultur, GeoInformationszentrum im Nationalen GEOPARK Westerwald-Lahn-Taunus, sondern auch der erste ERIH-Ankerpunkt im Bundesland Hessen. Die Bedeutung dieser Auszeichnung wurde durch die Anwesenheit der hessischen Ministerin für Europaangelegenheiten, Lucia Puttrich, sowie zahlreicher weiterer Repäsentantinnen und Repräsentanten aus Bundes- und Landesparlamenten sowie Landkreis- und Kommunalebene unterstrichen.

„Grube Fortuna ist Glücksfall für ganz Hessen“

Lucia Puttrich betonte den Dreiklang aus Geschichte, Gegenwart und Zukunft, der für die Grube Fortuna ganz besonders gelte: Die Rohstoffe der Region bedingen den Wohlstand der Region und zugleich den Respekt vor den Arbeitern, die sie gefördert haben. Die Vermittlung macht den Reiz der Grube in der Gegenwart aus und ist nur durch das (ehrenamtliche) Engagemwent vieler Beteiligter möglich. Die Neugierde zu wecken und die Geschichte(n) von Rohstoffen und Wertschöpfungsketten zu erzählen sieht Puttrich auch als zukünftigen Auftrag für das Besucherbergwerk, unter anderem als außerschulischer Lernort.

„Diese Anerkennung ist etwas ganz Besonderes. Sie macht die Grube Fortuna zu einem europaweit anerkannten Industriedenkmal und ist das Ergebnis jahrelangem Engagements aller Beteiligten. Ich möchte mich in erster Linie bei dem Vorstand des Trägervereins, Geowelt Fortuna e. V., bedanken, ohne dessen Engagement und Leidenschaft die Grube Fortuna heute nicht das wäre, was sie ist. Ein überregionaler Besuchermagnet, Geschichte zum Anfassen und vor allem ein Stück Identität für die ganze Region.“

Europaministerin Lucia Puttrich.

Nirgendwo in Europa gibt es noch ein pures Besucherbergwerk im Eisenerz mit Fahrt im Förderkorb im Schacht nach unten, mit Grubenbahn und Maschinenvorführung – dieses einmalige Erlebnis bietet der Verein Geowelt Fortuna e. V., dessen Vorstand die Urkunde sowie einen Bescheid des Landes Hessen in Empfang nahmen. Achim Schönberger, Tim Schönwetter und Michael Volkwein sind sehr stolz darauf, mit der Grube Fortuna diese Anerkennung erreicht zu haben. Noch stolzer sind sie allerdeings, der erste ERIH-Ankerpunkt in Hessen zu sein.

„Als herausragendes Industriedenkmal, als lebendiges Museum und GeoInformationszentrum im Nationalen GEOPARK Westerwald-Lahn-Taunus bietet „die Fortuna“ den Gästen und Schülern Spannung und Abenteuer, einen touristischen Anziehungspunkt und vor allem viel Leidenschaft“

Michael Volkwein vom Vorstand des Geowelt Fortuna e. V.

Der Verein verstärkt sich nach einer schwierigen Konsolidierungsphase mit der Unterstützung des Lahn-Dill-Kreises auch inhaltlich: mit je einer hauptamtlichen Stelle für Geologie und für Museumspädagogik schauen die Verantwortlichen optimistisch in die Zukunft und stellen die „Fortuna“ auch als außerschulischen Lernort neu auf.

„Weitere Investitionen sind angestoßen worden, um für die Gäste neue Bereiche unter Tage zu erschließen. Wir möchten das kulturelle Erbe für die Region und für ganz Hessen dauerhaft sichern. Auf dem Weg zum Informations- und Dokumentationszentrum der hessischen Eisenindustrie werden wir aber noch viel Geld benötigen, z. B. für unser Juwel, das Krupp’sche Maschinenhaus im Stil des Historismus von 1908.“

Tim Schönwetter vom Vorstand des Geowelt Fortuna e. V.

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